Sie sind hier: Startseite Vergangene Semester Sommersemester 2017 Vorlesung: Rechtsmethodologie

Vorlesung: Rechtsmethodologie

  Dozent:
Prof. Dr. Matthias Jestaedt
  Termin: Mi., 16:00 - 18:00 Uhr c.t.
  Ort: KG I, HS 1224
  Beginn: Mi., 26.04.2017

 

Zielgruppe: Studierende des SPB 10 und alle Studierenden ab dem 3. Fachsemester. Die Veranstaltung setzt rechtstheoretisches Interesse, aber keine vertieften rechtstheoretischen Kenntnisse voraus.

Inhalt: Im Unterschied zur Vorlesung „Juristische Methodik“, bei der die Erarbeitung des methodischen Rüstzeugs im Vordergrund steht, legt die Veranstaltung „Rechtsmethodologie“ den Schwerpunkt auf die Reflexion über die juristischen Methoden. Im Vordergrund stehen wissenschaftstheoretische Überlegungen in Bezug auf das Recht. Wie verhalten sich die juristischen Methoden zu Methoden anderer Disziplinen? Sind es Methoden, die immer oder überhaupt wahrheitsfähige Ergebnisse produzieren können? Wenn sich Wissenschaften über ihre Methoden definieren und wenn für Wissenschaft – jedenfalls nach der Definition des Bundesverfassungsgerichts – die Wahrheitssuche konstitutiv ist, was bedeutet es dann für den Wissenschaftscharakter der Rechtswissenschaft, wenn nicht die Wahrheit, sondern die Wahrheitsfähigkeit ihrer Ergebnisse in Frage steht? In der Veranstaltung kann nicht zuletzt auch den Selbstzweifeln nachgegangen werden, die unsere Disziplin spätestens seit Julius von Kirchmanns Vortrag zur „Werthlosigkeit der Jurisprudenz als Wissenschaft“ aus dem Jahr 1847 quälen. In der Veranstaltung werden die Fragen zunächst anhand eines historischen Durchgangs durch einige Hauptansätze in der juristischen Methodendiskussion auch mit dem Blick auf andere Rechtstraditionen erläutert. In einem zweiten Teil wird ausgewählten systematischen Fragen nachgegangen. Die Veranstaltung ist lektürebasiert. Den Teilnehmern werden jeweils kurze Textauszüge zur Verfügung gestellt.

Literatur: K. Larenz, Methodenlehre der Rechtswissenschaft, 6. Auflage 1991, Kap. 1-5